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Städtetrip - Cagliari |
Cagliari ist nicht nur die Landeshauptstadt Sardiniens, sondern auch die größte Stadt der kompletten Insel. Rund 160.000 Einwohner - mit der Umgebung fast 470.000 - finden in Cagliari Platz zum Leben. Wir mussten schnell erkennen, dass Cagliari zwei Gesichter hat. Einmal eine lebendige Großstadt mit dichtem Verkehr, entsprechendem Lärm, viele Hochhäuser und nicht so schönen Neubauvierteln. Die Hafenstadt fasziniert aber vor allem mit ihrer verwinkelten, schönen Altstadt mit unzähligen alten Kirchen und vielen beschaulichen Plätzen.
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Einwohner: ca.
157.000
Provinz: Cagliari
Besonderes:
Hauptstadt
Sardiniens |
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Am Hafen von Cagliari im Hafenviertel Marina angekommen, überquerten wir die Via Roma, eine stark befahrene von Palmen begletende Straße, die entlang des Hafens führt. Doch ist sie nicht nur das, vor den Palazzi an der Nordseite verlaufen mehrere hundert Meter lange und hohe Arkarden, unter denen sich Cafés, Botiquen und kleine Läden tummeln und unter denen bis in die Nacht hinein wahres Leben herrscht. Gegenüber der Piazza Mateotti, an der Ecke zum Largo Carlo Felice ragte das elegante, neugotische, marmorverkleidete Palazzo Comunale (Rathaus) hervor. |
Ein kleines Stück weiter, schauten wir im größten Kaufhaus Sardiniens namens La Rinascente, vorbei. Vom Largo Carlo Felice geht es steil bergauf. An der Ostseite der Straße fanden wir hinter einem Innenhof mit hübschen Steinskulpturen die Kirche Sant´Agostino aus dem Jahr 1580, die als einzige echte Renaissancekirche Sardiniens gilt. Bei Ausgrabungen unter der Kirche wurden römische Relikte entdeckt. Weiter hochgelaufen, erreichten wir die Piazza Yenne, benannt nach dem Vizekönig Marchese Yenne. Auf dem Platz steht eine Ziersäule mit dem Standbild des Königs Carlos Felice, der Auftragsgeber der Schnellstraße Cagliari - Porto Torres, der heutigen SS 131. Mit seiner Schreibrolle in der Hand richtet sich die Statue Richtung Via Manno.
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Diese verkehrsberuhigte Straße
ist die Haupteinkaufsstraße von
Cagliari.Auf der Via Manno
tummeln sich zwischen alten
Barockfassaden mit
schmiedeeisernen Balkonen die
nobelsten Modebotiquen,
Juweliere, Brautausstatter und
Schuhläden. Inmitten der Via
Manno steht die Barockkirche
Sant´ Antonio Abate. Die Straße
führte uns direkt auf den Piazza
Costituzione und zur Bastione di
San Remy, die zu Beginn des
20.Jahrhundert aus weißen
Kalkstein errichtet wurde und
direkt zur Terazza Umberto I.
führt. Von dort aus gibt es den
besten Ausblick über die Stadt.
Eine breite Doppeltreppe aus
Marmor führt durch den
Triumphbogen hinauf zur Bastion. |
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Zur Panoramaplattform umgestaltet war es schnell der beliebteste Treffpunkt der Einwohner Cagliaris. Nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg wurde sie wieder aufgebaut, doch die Bedeutung von einst blieb leider auf der Strecke. Von der Piazza auf der Bastion gelangten wir durch enge Gassen ins Castello-Viertel. Die höher gelegende Altstadt ist nämlich umgeben von Festungsmauern mit zwei mächtigen Türmen. Alles noch aus der pisanischen Zeit aus dem 13.Jahrhundert stammend. Bei den zwei Türmen handelt es sich um den Torre dell`Elefante und den Torre di San Pancrazio, die unter den Spaniern als Gefängnisse, nunmehr als Aussichtstürme dien(t)en. |
In der Alstadt gelangten wir
über die Via Fossario zum Piazza
Palazzo. Die via ging steil
hinauf, der Anblick war seltsam,
alte Fassaden, eng einander
geparkte, stark verbeulte Autos.
Umso beeindruckender dann die
Kathedrale Santa Maria, deren
Fassade recht mittelalterlich
wirkte. Die Kathedrale ist mit
ihrer hellen Mamorfront in die
Häuserreihe eigepasst und hat
ihren Ursprung ebenfalls im
13.Jahrhundert.
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Obwohl sie im Laufe der
Jahrhunderte immer wieder
umgestaltet wurde. Wem der
Anblick von Außen schon
begeistert, werden im Inneren
die Augen funkeln. Skulpturen,
goldüberzogene Altäre,
verschiedenfarbiger Marmor und
die marmorne Kanzel des
festländischen Künstlers
Guglielmo. Als Geschenk der
Pisaner gelang die Kanzel nach
Cagliari, wo sie in zwei Teile
geteilt wurde. Die
herausgearbeiteten Reliefs der
Kanzel zeigen einige Szenen aus
dem Leben Jesu. Nach den
beeindruckenden Bilder der Santa
Maria sollte es für uns erst
einmal wieder Richtung Hafen
gehen. Durch eines der beiden
Eingangstore, der porta dei due
leoni verließen wir wieder das
Castello und konnten uns
ungestört den Einkäufen widmen
und das Brummen des Magens
stillen. Eines ist aber klar, es
war nicht das letzte Mal, dass
wir den Fuß in dieses Viertel
gesteckt haben. Denn es gibt
noch vieles dort zu sehen. |
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